Unser Haus: Lieblingsplatz Sitzfenster

Letzte Woche habe ich euch unsere KĂŒche gezeigt, heute ist das Esszimmer dran... wobei, eigentlich nur das neue Fenster im Esszimmer. Es ist einer unserer absoluten LieblingsplĂ€tze geworden und wir sind wirklich froh, es "durchgezogen" zu haben. Zwischenzeitlich war die ganze Planerei nĂ€mlich wirklich anstrengend. Nichts flutschte einfach so, alles musste zehnmal abgeklĂ€rt werden, die Handwerker brauchten fĂŒr alles super lange und das schöne Fenster stand erstmal zwei Monate in unserem Garten rum. Aber wir sind dran geblieben und das hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Wenn man die Vorher-Fotos sieht, kann man sich eigentlich garnicht mehr vorstellen, dass das mal so eine dĂŒstere Ecke war. Hier stand tatsĂ€chlich mal ein Bartresen. Wir haben nĂ€mlich eine alte GaststĂ€tte gekauft. Ein Haus mit Geschichte!

Und so sah es tatsÀchlich mal aus! Unglaublich, oder? Dort, wo die vielen Schnapsflaschen stehen, kann man jetzt in den Garten schauen!

Lang, lang ist es her mit der Kneipe... danach war das Haus ein Ferienhaus. Doch den Tresen von frĂŒher hatte man drin gelassen. Am Anfang waren wir uns garnicht so sicher, ob wir den vielleicht auch drin lassen sollen... aber wir wollten auch so gerne den Ausblick in den Garten genieĂen können. Als wir dann auch noch Schimmel im Schrank entdeckten, war klar, dass er raus muss!

©alles Gute Gestaltung - Sabrina Jakumeit
Da wir uns die RÀume unten noch nicht hundertprozentig vorstellen konnten, habe ich eine alte Schulfreundin gefragt, ob sie uns bei der Planung hilft und unsere Ideen einmal visualisieren könnte. Sie ist Interiordesignerin und ein echter Einrichtungsprofi. Sie hat sich mit alles Gute Gestaltung im Wendland selbststÀndig gemacht. Mit ihrer Umsetzung war dann klar, dass wir es so machen wollen.

Also hat mein Lybster den Tresen rausgerissen und wir haben einen Statiker geholt, der uns sagen konnte, was wir beachten mĂŒssen. Denn gleich daneben haben wir auch die KĂŒchenwand rausreiĂen lassen. Wir haben alles mit dicken StahltrĂ€gern abgefangen.
Wenn ihr auch so etwas vor habt: Das sollte auf jeden Fall alles vernĂŒnftig berechnet werden!
Das Fenster zur Terrasse wurde zu einer TĂŒr.

Mit jeder Ziegelsteinreihe die weg kam, wusste ich, dass es genau die richtige Entscheidung war! Trotz des enormen Drecks. Unglaublich, wie oft die Schubkarre voll gemacht werden konnte mit den alten Steinen. Und ja, wir hatten leider die Sorte von Handwerkern, die das alles nicht interessierte. Hauptsache sie hatten ein Loch in die Wand gemacht. Alles andere durfte mein Mann ruhig aufrĂ€umen und wegkarren. Arrrgh... Mittlerweile weiĂ ich, dass es zum GlĂŒck auch die andere Sorte Handwerker gibt, die alles penibel aufrĂ€umen...
Zu diesem Zeitpunkt stand unser Fenster bereits viele, viele Wochen im Garten rum. Ziemlich ungeschĂŒtzt. Immer wieder mussten wir nachhaken und "nerven", dass sie doch bitte jetzt mal mit dem Fensterdurchbruch starten sollen. Teilweise wurde nach drei Stunden Arbeit Feierabend gemacht... ich bin soooo froh, dass wir das alles hinter uns haben!


Viele fragen, wenn sie das Fenster sehen, ob die Wand wirklich so dick ist. Nein, es ist natĂŒrlich noch ein HolzgerĂŒst davor gebaut worden, um die Wand so breit zu machen. Dieses wurde dann mit Rigipsplatten verkleidet.

Im Juni war SchlĂŒselĂŒbergabe und an Weihnachten konnten wir die Holzplatte (die Fensterbank sozusagen) ins Fenster reinschieben. So lange hat es - mit allem drum und dran, also auch dem Rest der Haussanierung - gedauert...
Mein Papa hat mir ĂŒbrigens mit der schwarzen Lampe geholfen. Ich habe die Lampenschirme zusammen gesucht und die Kabel und die AufhĂ€ngung aus dem Baumarkt geholt und er hat alles zusammen gefriemelt. Ich mag die Kombi in der Ecke. Aber es hat trotzdem noch ein bisschen gedauert, bis alles stimmig war.
Und jetzt, im Februar, bin ich mit der Gesamtgestaltung schon fast zufrieden...


Fertig! Die richtigen Pflanzen stehen nun in der Ecke. Wir haben uns fĂŒr einen dicken, schönen Wollteppich vorm Fenster entschieden und die Kissen und Felle machen auf der "Fensterbank" alles so richtig schön gemĂŒtlich! So habe ich es mir vorgestellt! Jetzt fehlt nur noch ein grĂŒner Ausblick mit blĂŒhenden Blumen! Also FrĂŒhling, komm bitte bald!!!
Habt ihr ein Ă€hnliche nervenaufreibendes Projekt hinter euch? Oder plant ihr es vielleicht sogar noch? Als Fazit kann ich euch nur mitgeben... es lohnt sich! All der Ărger ist ganz schnell vergessen, wenn es fertig ist. Und oft steckt man in der Bauphase auch einfach zu sehr im Detail. Da Ă€rgert man sich ĂŒber Kleinigkeiten, die anderen spĂ€ter ĂŒberhaupt nicht mehr auffallen.
Lybste GrĂŒĂe
Ronja
Nachtrag Februar 2021: es ist mittlerweile unser absoluter Lieblingsplatz im Haus!

FĂŒĂe hoch und mit einem Kaffee entspannen! Gerade im Winter ist so ein Platz Gold wert! Man bekommt viel Licht ab und kann der Winter-MĂŒdigkeit ein Schnippchen schlagen.

Da hatte es im Februar 2021 doch tatsÀchlich endlich mal so richtig geschneit!!! Die MÀdels waren hell auf begeistert! Und hatten den perfekten Beobachtungs-Spot.

Mittlerweile liegt noch eine dĂŒnne Matratze (mit waschbarem Bezug) auf dem Holzbrett. Einfach mal "Matratze nach MaĂ" googeln. Es gibt einige Anbieter, die Schaumstoff nach MaĂ zuschneiden und mit dem Wunsch-Stoff beziehen. Man kann den Bezug natĂŒrlich auch selbernĂ€hen. Aber zur Sanierungsphase hatte ich da absolut keine Lust zu.
Und das (Kunst-)Fell darf natĂŒrlich auch nicht fehlen, um es noch kuscheliger zu machen! Die Kissen liegen meistens querbeet... aber manchmal ist es auch aufgerĂ€umt ...
Und so sieht es von aussen aus:


So sieht es natĂŒrlich schön ordentlich und gemĂŒtlich aus! Bleibt aber nie lange so... da wir uns dort alle viel zu gerne hinkuscheln und wieder alles durcheinander bringen. AuĂerdem ist vorsicht geboten mit den Kissen! Im Sommer sollten - gerade die schwarzen Kissen! - nicht am Fenster lehnen. Es wird dort wirklich sehr heiĂ und ein Riss im Glas kann die Folge sein.
Die MaĂe unserer Sitzfensterbank:
Das Fenster ist 200 cm breit und 170 cm hoch. Die Sitztiefe betrÀgt 70 cm. Die Höhe (ohne das extra Holzbrett und die Matratze) betrÀgt knapp 47 cm. Also kommt man insgesamt auf eine ungefÀhre Sitzhöhe von 50 cm.
Und da einige bereits nachgefragt haben: Es ist ein ganz "normales" Fenster. Es ist kein extra schmaler Rahmen oder Ă€hnliches. Dadurch, dass man es nicht öffnen kann, ist es automatisch schmaler, da der zweite Rahmen wegfĂ€llt. AuĂerdem kann man ja das HolzgerĂŒst, dass man eh davor bauen muss, etwas vor den Rahmen bauen, dann wird der Rahmen nochmal etwas schmaler.
Es sind normale Kunststofffenster in Anthrazit (mit Holzstruktur).