Stadt? Land? Haus!
Der Traum vom Haus… der war schon immer da. Für uns war klar, dass wir irgendwann mal ganz viel Platz haben möchten. Einen Garten für die Kinder, einen Schuppen zum werkeln und am besten viel Garten um endlich mal richtig Gemüse anzubauen. Es sollte also "raus aufs Land"! Aber wie weit? Vor zwei Jahren fingen die Überlegungen an, wo wir denn als Familie hin möchten und wo wir so einen Platz finden würden.
Leider sind die Immobilienpreise so hoch hoch wie nie im Moment. Und Lüneburg gehört - mehr oder weniger - noch zum Speckgürtel Hamburgs, wo die Preise gerade explodieren. Also hatten wir sogar die Überlegung ins Wendland zu ziehen, wo auch meine Eltern wohnen. Was aber - so schön es auch ist - seeeehr abgelegen ist. Zwei Jahre haben wir nun alles abgewägt und in Lüneburg und im Wendland nach Häusern geschaut. Ständig die Überlegung, wo wir es uns am besten vorstellen könnten zu wohnen... wo die Kinder eine schöne Kindheit hätten und später aber auch ein paar Freizeit- und Weg-Geh-Möglichkeiten. Wo wir am besten Anschluss finden oder eben schon Freunde und Familie in der Nähe haben.
Und jetzt? Haben wir tatsächlich ein Haus gefunden!!! Letzten Monat ging es zum Notar und im Juni ist Schlüsselübergabe. Das waren und werden aufregende Monate! Wer sich also ein bisschen gewundert hat, warum in diesem Jahr erst zwei neue E-Books rausgekommen sind, Facebook so vernachlässigt wird oder die Probenähen ein bisschen länger dauern? Hier ist der Grund. Gerne erzähle ich euch ein bisschen mehr, was wir demnächst alles zu tun haben...
Im August letzten Jahres hatten wir es uns zum ersten Mal angeschaut und uns sofort in den Garten verliebt! Der hat ganz viel alten Baumbestand und ist einfach so richtig schön groß! Aber beim Haus waren wir nicht sofort sicher. Wir wussten, hier müsste noch einiges gemacht werden. Der Energieausweis ist eher im dunkelroten Bereich und das Dach hat seine besten Tage auch hinter sich.
Wir haben zwei Gutachter kommen lassen, um die Kosten für die Sanierung und Modernisierung abzuschätzen. Das hat uns insgesamt rund 800 € gekostet, kann ich aber jedem nur empfehlen, der so etwas vor hat. Man hat einfach keinen Blick für Baubestand, Schimmelecken, Dachdämmung, ect., wenn man nicht vom Fach ist. Irgendwann, um Weihnachten herum, haben wir dann DIE Entscheidung getroffen. Das Haus soll es werden, auch wenn wir noch viel Geld und Arbeit reinstecken müssen...
Momentan sind wir am überlegen, wie viel gedämmt werden soll und kann. Außerdem soll das Dach neu und der Dachboden ausgebaut werden. Um nur die größeren Sachen zu nennen... passende Handwerker und Gewerke zu finden und diese auch noch alle unter einen Hut zu bekommen, ist gerade garnicht so einfach. Es wird im Moment sehr viel gebaut, ist es gerade eher Glück noch jemanden zu finden. Wir hatten in den letzten zwei Jahren übrigens nicht ein Haus gesehen (egal ob um und bei Lüneburg oder im abgelegenen Wendland), dass wir uns überhaupt anschauen wollten. Entweder waren sie schon zu heruntergekommen oder das genaue Gegenteil und alles neu und schickimicki. Da hätte mir die persönliche Note gefehlt. Auch ein Neubau kam für uns daher irgendwie nicht in Frage. Dann doch eher den "Resthof" auf dem Land. Das wir jetzt eine gute Mitte gefunden haben, aus "noch nicht völlig heruntergekommen" und "schick" ist perfekt!
Wie wollen wir mit den Kindern leben? Das war immer wieder eine Frage, die uns beschäftigt hat. Aus Hamburg waren wir bereits weggezogen, als die Große kam. Zu teuer, zu viel Großstadt und zu wenig Platz (auf jeden Fall, wenn man wie wir genau im Zentrum wohnen wollte). Ich kann verstehen, wenn Eltern nicht der Kinder wegen aus der Stadt ausziehen wollen, weil sie dort ihre Freunde haben, das Kulturangebot genießen und einfach glücklich sind. Mein Mann und ich wollten aber immer schon mehr Grün um uns herum und konnten uns das „Landleben“ einfach gut vorstellen. Das wir nun bei Lüneburg was gefunden haben, finde ich großartig. Die kleine, süße Stadt und ihre Einkaufsmöglichkeiten ist nur 10 km entfernt. Die Mädels werden uns nicht an die Gurgel springen mit 17 (?), weil es weit und breit keine Ausgehmöglichkeiten gibt und wir haben die Schulen und Kindergarten gleich im Dorf. Ich weiß nämlich noch, wie schrecklich ich es als Kind fand, eine Stunde morgens und nachmittags mit dem Bus zur Schule zu fahren, da wir am entlegensten Dorf vom ganzen Wendland wohnten.
Und was man mit Kindern noch alles beachten muss... Wir wollten z.B. gerne etwas finden, bevor Milla in die Schule kommt, damit sie vorher schon die Kinder im Dorf kennenlernt, mit denen sie dann zur Schule gehen wird. Alles solche Überlegungen, die man vor 5 Jahren noch garnicht auf dem Schirm hatte. Wann zieht man um, damit die Eingewöhnung der Kleinsten gut läuft und sie nicht nach kurzer Zeit wieder neu eingewöhnt werden muss… der jetztige Zeitpunkt, bzw. Ende des Jahres, scheint uns daher genau richtig zum Umziehen. Noch bevor die Große in die Schule kommt und die Kleine in die Krippe geht.
Hachja... gerade bringt es großen Spaß alles zu planen. Wahrscheinlich wird uns im Sommer noch alles über den Kopf wachsen, aber bis es richtig losgeht, versuchen wir einfach so viele kleine Entscheidungen wie möglich zu treffen. Als wir der Großen das Haus zum ersten Mal gezeigt haben (da hatten wir den Vertrag bereits unterschrieben), sah sie den Garten und rief nur: „Ja, das Haus wollen wir haben!“ ... puh... Glück gehabt :D Gerade erzählt sie jedem, dass wir im Sommer umziehen und freut sich riesig. Ob es wirklich schon im Sommer soweit ist, wissen wir nicht. Aber das sie sich so darauf freut, ist schon mal viel wert und erleichtert uns einiges. Also, demnächst wird es hier wieder mehr DIY geben ;)
Lybste Grüße
Ronja
Wie wohnt ihr so... Wohnung oder Eigenheim? Wo soll es mal hingehen? Wie war das bei euch mit der Entscheidungsfindung? Und wann ist man so erwachsen geworden?
Und vielleicht gibt es hier auch den ein oder anderen "Sanierer"? Wenn ihr Tipps habt, immer her damit :D